Gebärdensprachen

Einige Menschen glauben, dass alle Gebärdensprachen auf der Welt gleich seien. Das stimmt aber nicht! Gebärdensprachen sind – gleich wie alle Lautsprachen – natürlich entwickelte Sprachen, die sich voneinander unterscheiden.

Genauso gibt es auch Dialekte. Zum Beispiel haben die neun österreichischen Bundesländer verschiedene Gebärdensprach-Dialekte. Trotzdem hat jemand aus der Steiermark kein Problem, mit jemandem aus Wien zu kommunizieren, da beide das gleiche Mundbild (Mundbewegungen, lautlos gesprochene Wörter) haben und ähnliche Gebärden verwenden. Es gibt auch Soziolekte (Jugendsprache und eine „ältere“ Sprache.)

Die ÖGS hat sich unabhängig von der deutschen Lautsprache entwickelt, verfügt über eine eigene Grammatik und eine eigene Struktur. 2005 wurde sie offiziell als eigenständige Sprache in Österreich anerkannt.

Für die Gebärdensprache sind Mimik, Kopfbewegungen und Bewegungen des Oberkörpers sehr wichtig, weswegen viele gehörlose Menschen eine starke Mimik haben. Die Gebärdensprache dient nicht nur der Kommunikation von gehörlosen Menschen, sondern ist auch Teil ihrer Identität.

Früher wurde oft das Wort „taubstumm“ verwendet, um über gehörlose Menschen zu sprechen, was heute aber als beleidigend angesehen wird, denn die Gebärdensprache ist schließlich auch eine Sprache.

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